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Design Thinking

Die Design Thinking Methode bietet ein Vorgehen um komplexe Probleme zu lösen und innovative Ideen zu entwickeln, bei welchem die Mitarbeitenden einbezogen werden können. Durch den Einbezug der Endnutzer während des Entstehungsprozesses werden innovative Ideen und Veränderungen zu ihren eigenen. Testläufe mit Prototypen (siehe Abb 1.) senken die Fehlerquote und eine hohe Akzeptanz bei den Endnutzern ist wahrscheinlich.

Abb. 1: Design Thinking Mikrozyklus (Lewrick, Link, & Leifer, 2018, S. 38)

Am Heilpädagogischen Zentrum Hagendorn konnten wir diese Methode bereits an zwei Projekten testen. Selber beteiligt war ich beim Projekt «Digitalisierung der Bildungs- und Betreuungsdokumentation». Bevor wir uns bei diesem Projekt für die Design Thinking Methode entschieden, hatten wir uns in der Geschäftsleitung bereits vorab schon für eine Software für die Digitalisierung der Bildungs- und Betreuungsdokumentation entschieden. Somit hatte das Projektteam die Möglichkeit, den Lern- und Wohngruppenmitarbeitenden einen ersten Prototypen der Software zu präsentieren. Bei den Testungen des «Prototypen» haben wir die Mitarbeitenden beobachtet und sie gebeten das Feedback Grid (siehe Abb. 2.) auszufüllen.

Abb. 2: Feedback Grid

Die Rückmeldungen der Mitarbeitenden zeigten auf, dass bei der Wahl der Software, ihre Bedürfnisse nicht berücksichtigt wurden. Obwohl das Projektteam sehr bemüht war, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden bestmöglich in den ersten Prototypen einzubauen, schienen die Gegebenheiten der Software gegen die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu sprechen.

Uebernickel und Brenner (2016, S. 247) sagt: «Fail often and early. Verbunden mit der Etablierung einer positiv belegten Fehlerkultur propagiert Design Thinking das Prinzip, «Fehler» möglichst früh im Projektverlauf zu begehen. Werden Fehler als Quelle der Erkenntnisse gesehen, führt ein frühes Begehen von Fehlern auch zu einem schnellen und effizienten Lernen im Team. Durch ein frühes Begehen von Fehlern können bestenfalls auch Kosten reduziert werden (siehe Abb. 3).

Abb. 3: Fail early and often

Durch die erste Testphase und Rückmeldung der Mitarbeitenden wurde der Prozess mit der gewählten Software gestoppt. Aufgrund der erhobenen Bedürfnisse wurde nach einer passenden Lösung gesucht und auf unsere Bedürfnisse angepasst. Nach einer einjährigen Projektphase konnten wir diesen Sommer eine gewinnbringende Lösung implementieren.

Das beschriebenen Bespiel hat mir aufgezeigt, dass sich der Einbezug der Endnutzer zu Beginn eines Projektes aus vielerlei Hinsicht lohnt:

  • Nicht zielführende Prototypen werden durch diese Methode rasch aufgedeckt und können verabschiedet werden
  • Prototypen können weiterentwickelt werden
  • Verschiedene Ideen und Bedürfnisse der Endnutzer werden einbezogen
  • Die Endnutzer fühlen sich einbezogen

Gerade weil die Mitarbeitenden aller Bereiche und Ebenen einbezogen werden können, sehe ich die Anwendung der Design Thinking Methode für unsere Institution bei gewissen Problembearbeitungen als sehr gewinnbringend. Das Design-Thinking-Team kann je nach Problemstellung gestaltet werden.

Es ist wichtig, dass wenn man sich in unserer Institution für diese Methode entscheidet, wir uns bewusst sind, dass der Auftraggeber die Endlösung wenig beeinflussen kann. Bei Problemstellungen, bei welchen man sich für die Design Thinking Methode entscheidet, sollte der Auftraggeber somit für innovative Lösungsvorschläge offen sein.

Literaturverzeichnis

Uebernickel, F., & Brenner, W. (2016). Design thinking. In Business Innovation: Das St. Galler Modell (pp. 243-265). Springer Gabler, Wiesbaden.