Zeit – sehr viel Zeit ist notwendig
Zeit – sehr viel Zeit ist notwendig, um eine Vision zu entwickeln oder besser eine Vision zu vermitteln. Soll doch eine Vision von vielen Menschen verstanden werden. Denn nur mit einem gemeinsamen Verständnis kann erreicht werden, dass sich eine Organisation (oder ein Team) in die Richtung der Vision bewegt.
Auch für die Umsetzung einer Vision wird viel Zeit benötigt. Leider wird der Faktor Zeit bei einer Transformation oft unterschätzt. Diesem Umstand sollte sich das Management einer Unternehmung und mit ihm die ganze Führung bewusst sein. In meinem aktuellen Umfeld stelle ich an mir selbst fest, wie viel Zeit (und Aufwand) notwendig ist, um die Betroffenen zu Beteiligten zu machen und ihnen zu erklären, wohin die Reise gehen soll. Wie in meinem Blog-Eintrag zum Thema Organisational Agility schon geschrieben, soll und muss es immer auch um die Menschen in der Organisation gehen. Wie sich dieser Zeitbedarf mit den restlichen Aufgaben in meiner aktuellen Funktion deckt, muss ich in verschiedenen Gesprächen mit meinen Vorgesetzten klären.
Gemeinsames Verständnis mit Canvas
Die Methode der Canvases war mir nicht ganz neu. Jedoch habe ich sie in der Vergangenheit etwas aus den Augen verloren und nicht wirklich angewendet. Dank dem Input im aktuellen Modul Agile Transformation ist mir wieder bewusst geworden, wie hilfreich ein Canvas sein kann, um ein gemeinsames Verständnis zu erreichen. Als Projektleiter mit langjähriger Erfahrung habe ich immer wieder feststellen müssen, dass es zu Beginn eines Projekts äusserst schwierig ist, ein gemeinsames Verständnis für das zu erreichende Ziel (oder den Nutzen) zu entwicklen. Ein Canvas hätte mir vermutlich schon oft gute Dienste geleistet.
Ich werde in unserer Firma den Chef Projektmanagement kontaktieren und ihm vorschlagen, dass wir eine kleine Schulung zum Thema Projekt-Canvases aufbauen. Ich bin gespannt auf die Feedbacks der Projektleitenden.
Priorisierung – die grosse Herausforderung
Im zweiten Halbtag des Moduls Agile Transformation hat uns Pit eine mögliche Variante zur Priorisierung vorstellt. Diese Variante hat mich sofort begeistert und hat mich dazu bewogen, dies als Hilfsmittel mit in meine Unternehmung einzubringen, um den Product Ownern eine Hilfestellung bei ihrer Arbeit zu geben.
In Abwandlung der vorgestellten Variante von Pit könnte ich mir vorstellen, dass es helfen kann, den Nutzen für die Menge der Bedarfsprojekte als eine Betrachtungsachse aufzuführen.
Die persönlichen Bedürfnisse des Einzelnen
Der Flyer-Ausschnitt des SCARF Modell von Andreas Diehl (www.digitaleneuordung.de) zeigt mit verschiedenen Handlungsvorschlägen schön, welche Möglichkeiten sich bieten, die Grundbedürfnisse der Menschen abzudecken bzw. die einzelnen Dimensionen zu unterstützen.
Das Grundprinzip von Belohnung oder Bedrohung ist tief im Unterbewusstsein eines jeden Menschen verankert. Wenn es mir als Vorgesetzter oder Verantwortlicher gelingt, in meinem Umfeld die «Belohnungsbereiche» zu unterstützen, so kann es gut sein, dass die angestrebte Veränderung auf weniger Widerstand trifft. Es ist jedoch wichtig, die Menschen als Individuen zu betrachten und entsprechend individuell zu «behandeln». Das ist ja auch das Interessante im Umgang mit Menschen.
Wichtig ist, sich selbst immer wieder zu reflektieren. Auch bei mir selbst stelle ich immer wieder fest, dass sich meine Bedürfnisse je nach Situation oder auch aktueller Befindlichkeit (= Tagesform) ziemlich unterschiedlich sein kann. Vergleiche dazu mein SCARF Modell vom 07.12.2019:
Viel Energie notwendig
Nicht nur viel Zeit sondern auch viel Energie ist für eine erfolgreiche Transformation notwendig. Klar, Zeit und Energie stehen durchaus in einer gewissen Abhängigkeit.
Aber auch beim Investieren von Energie gilt es, zu priorisieren. Will und soll man in die Immovables Energie investieren? Und wie viel soll man investieren?
Wie in der obigen Abbildungen gemäss der Einteilung von Stuart Walesh dargestellt (vgl. http://www.helpingyouengineeryourfuture.com/change.htm), so teile ich die Meinung nicht unendlich viel Energie in die Gruppe der Immovables zu investieren. Viel mehr soll in die Movers investiert werden. Diese können dann die Movables mehr und mehr mitziehen und werden dann hoffentlich zu Movers.
Finale
Das war es nun also fast mit dem CAS Agile Organisation. Bald schon geht ein intensives Kapitel in meinem Lebenslauf zu Ende. Viele bekannte Themen konnte ich mit mir geläufigen Sichtweisen betrachten. Aber oft sind neue oder unbewusste Sichtweisen aufgetreten. Diese Sichtweisen haben mich persönlich und auch beruflich bereichert.
In viele Sichtweisen und Themenbereich muss und will ich jedoch noch mehr Zeit und Energie investieren, damit ich die aktuellen beruflichen und dadurch auch persönlichen Herausforderungen meistern kann. Das tönt jetzt nach ziemlichem Druck. Ich freue mich jedoch, die verschiedenen Themen noch mehr zu vertiefen und mich damit auseinanderzusetzen. Denn es macht mir viel Spass, Menschen und Organisation zu bewegen.
Ein letzter Transfer zum erfolgreichen Abschluss, die Projektarbeit, ist noch zu leisten. Dann ist das CAS Agile Organisation auch schon wieder vorbei.
Es war eine intensive Zeit. Das Investment hat sich aber für mich persönlich gelohnt. Ich freue mich auf weitere Changes und Transformationen 🙂